Die Fliegerei und wie ich dazu gekommen bin - ein Bericht von unserem Vereinskameraden Ralph

Wie bei so vielen Piloten hat auch mich das Fliegen schon seit Kindheitstagen fasziniert und begeistert. Nicht zuletzt weil in den frühen 80er Jahren es problemlos möglich war die Piloten im Cockpit zu besuchen. Diese Chance haben wir uns als Kinder nie entgehen lassen. Bestehend aus einem 3-Mann Team mit Navigator/ Funker sowie Pilot und Co-Pilot. Heutzutage hat moderne Elektronik und GPS Navigation eine Vielzahl der Aufgaben übernommen und nicht zuletzt zur Sicherheit beigetragen.

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Beruflich hat es mich mit Ende 20 aus dem Rheinland ins Badische verschlagen. Etwa zur gleichen Zeit hat ein Freund seine Privat-Piloten-Lizenz (PPL) bestanden und mich auf einen Rundflug mitgenommen. Den Kölner Dom zu umkreisen sowie ein tiefer Überflug vom Köln/Bonner Flughafen hat die Faszination aus Kindheitstagen aufflammen lassen. Die Entscheidung „das muss ich auch können“ war schnell getroffen. Der Fliegerarzt hat sein OK gegeben, sodass der Ausbildung beim örtlichen Flugsportverein nichts im Wege stand. Damit war das erste Ziel 2009 erreicht. Unter Sichtflugbedingungen wurden einige Stunden gesammelt. Familie und Freunde nutzten die Möglichkeit, mit dem Flugzeug Sightseeing zu machen. Längere Ausflüge ins Rheinland, zu den deutschen Inseln in der Nordsee, nach Tschechien oder auch über die Alpen haben meinen fliegerischen Horizont erweitert.

Als Sichtflieger muss jedoch das Wetter passen. Bei mehrtägigen Ausflügen über größere Distanzen ist jedoch das Wetter schwer vorher zu sagen, je länger die Reise dauert. Auch wenn man in der fliegerischen Ausbildung das Fach Meteorologie paukt, so will man dann doch nicht am unteren Limit dessen fliegen, was noch erlaubt ist.

Mittlerweile hat es uns beruflich bedingt auf die Schwäbische Alb verschlagen. Damit hat sich die Fahrzeit mit dem PKW zurück ins Rheinland zur Familie und Freunden von 2 ½ auf 4 ½ Stunden erhöht.

Hobby und Transportmittel zugleich

Im Einzelfall hat es die vergangenen Jahre immer wieder funktioniert. Meist hat jedoch die Wettervorhersage einen Strich durch die Rechnung gemacht. Also fuhren wir doch mit dem Auto und haben während der Fahrt in geschätzten 8 von 10 Fällen gedacht, dass es mit dem Flieger durchführbar gewesen wäre. Aber Sicherheit geht vor.

Diese Abhängigkeit vom Wetter konnte ich nur auflösen indem ich meinen fliegerischen Horizont um die Instrumenten Berechtigung erweiterte. Gesagt – getan. In einer Flugschule am Stuttgarter Flughafen habe ich die Theorie- und Praxis-Ausbildung gemacht. Nach 2 Jahren und vielen Flügen durch Wolken, ohne Sicht nach draußen, war die Prüfung bestanden. Nun hatte ich die Berechtigung einen Flug nach Regeln des Instrumentenfluges durchzuführen.

Die Maschine am Heimatflugplatz, die ich bislang gechartert hatte, war nicht zum Instrumentenflug zugelassen. Die umliegenden Flugplätze hatten auch wenige Möglichkeiten oder die Besitzer hatten zu hohe Anforderungen an die fliegerische Praxis bzw. den Stundenpreis zum Chartern.

Bei der Suche nach einer fliegerischen Heimat kam der Hinweis zum Flugsportverein Herrenberg am Flugplatz Poltringen (Ammerbuch). Der FSV Herrenberg hat gleich zwei von fünf Maschinen, die nach Instrumentenflugregeln geflogen werden dürfen. Die Vereinskollegen schienen alle aufgeschlossen, freundlich und begeistert fürs Fliegen, sodass dies meine neue Heimat werden sollte. Auch passen die Charterpreise sowie das allgemeine Vereinsleben. Letzteres ein wichtiger Aspekt um sich wohl zu fühlen und gemeinsame Ausflüge zu bestreiten.

Als erster Schritt stand mir eine Cessna 172 zur Verfügung. 4 Sitze, 180 PS und eine moderne Avionik mit Garmin 1000 sind ein Paradies für jeden Flugsportbegeisterten in dieser Preisklasse. Zudem ist die Cessna dazu geeignet um mit der Familie Ausflüge ins Rheinland sicher durchzuführen.

Darüber hinaus betreibt der FSV Herrenberg eine Mooney M20. Ein sehr anspruchsvolles und schnelles Flugzeug mit 4 Sitzen, Einziehfahrwerk, Verstell-Propeller sowie eine für Instrumentenflug zugelassene Avionik. Die Maschine ist vor allem für lange Strecken besonders geeignet. Vereinskollegen berichteten von unzähligen Ausflügen zwischen Nordkap und Afrika. Sie ist ein rassiger Sportwagen für den geübten Fahrer.

Das positive Vereinsleben steht jedermann offen. Interessierte sind willkommen. Piloten mit Lizenz, die eine neue fliegerische Heimat suchen genauso wie „Fußgänger“. Insbesondere an Wochenenden mit schönem Wetter trifft man viele Piloten, Fluglehrer sowie -schüler am Flugplatz und kann sich über dieses faszinierende Hobby informieren. Das Flugplatzrestaurant bietet neben Kaffee und Kuchen auch andere warme Spezialitäten, sodass jeder auf seine Kosten kommt. Haben Sie Kinder? Diese können sich auf dem angrenzenden Spielplatz austoben währenddessen Sie sich in aller Ruhe informieren. Vielleicht ergibt sich auch die Möglichkeit einen Rundflug zu machen um das Feuer der Begeisterung weiter anzufachen.

Termine

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