Zwei Segelflieger im Wettbewerbsmodus
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- 14 Aug
Jannis Däuble belegt beim Farrenbergwettbewerb den 5. Platz in der Offenen Klasse und Chris Hiller bei den Deutschen Meisterschaften in Zwickau den 10. Platz in der Standardklasse.
Die Tage sind lang, die Sonne steht hoch, die Luft ist morgens meiste noch recht kühl und wir stehen einige Wochen vor den heißesten Monaten des Jahres. Das ist die beste Zeit für gute Segelflugbedingungen mit knackiger Thermik. Daher finden im Frühjahr bis Frühsommer auch die meisten Segelflugwettbewerbe statt.
In diesem Jahr startetet der 22-jährige Jannis Däuble bei seinem ersten zentralen Wettbewerb auf dem 28. Farrenberg-Segelflugwettbewerb. Dort gingen in der Wettbewerbsklasse „Open“ insgesamt zwölf Segelflugzeuge an den Start. Darunter auch sehr erfahrene Piloten wie z.B. der Mössinger Toni Kittler, der in diesem Jahr noch an der Junioren Weltmeisterschaft in Tschechien (Tábor) teilnehmen wird. Jannis konnte sich von Anfang bis Ende eine gute Platzierung im Mittelfeld sichern und bis zum Ende sogar auf den fünften Platz in der Gesamtwertung verbessen. Dabei ist zu beachten, dass ihm tatsächlich nur wenige Punkte bis auf eine Podiumsplatzierung fehlen. Das ist für einen aller ersten Wettbewerb wirklich eine herausragende Leistung.
Auch der 29-jährige Chris Hiller schnupperte vor acht Jahren zum ersten Mal auf dem Farrenberg die Wettbewerbsluft. Dieses Jahr konnte er sich durch seine Qualifikation über die Deutsche Rangliste zum zweiten Mal die Teilnahme auf der Deutschen Meisterschaft in Zwickau sichern. Bereits 2019 wer er beim ranghöchsten deutschen Wettbewerb dabei und somit nicht ganz unerfahren.
Vom 6. Juni bis zum 17. Juni lieferten sich die 96 Piloten in Zwickau im wahrsten Sinne des Wortes ein Kopf an Kopf Rennen. Die Meisterschaft wurde in insgesamt drei Wettbewerbsklassen ausgetragen. Chris startete in der sogenannten „Standardklasse“ mit 35 Teilnehmern. Darunter fallen alle Flugzeuge mit einer Spannweite von 15 Metern, einem nicht veränderbaren Flügelprofil und einer maximalen Abflugmasse von 525 kg.
Jeder Wettbewerbstag beginnt zunächst einmal mit dem Aufrüsten der Segelflugzeuge und einem Briefing für die Piloten, bei welchem unter anderem die Wettervorhersage sowie die Tagesaufgabe verkündet werden. Die Flugstrecke verläuft dabei jedoch nicht entlang von Straßen oder üblichen Verkehrslinien, sondern eher entlang von Thermisch aktiven Gebieten wie z.B. dem Erzgebirge oder dem Thüringer Wald. Sie wird dabei mit GPS-Koordinaten als Wendepunkte gekennzeichnet, welche heutzutage virtuell im Navigationsrechner im Flugzeug eingeblendet sind. Durch Livetracking ist es mittlerweile auch den Helfern möglich, vom Boden aus das Wettbewerbsgeschehen in der Luft mitzuverfolgen. Ziel der Piloten ist es, die gestellte Tagesaufgabe mit der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen Start und Ziel abzufliegen. Es ist dabei freigestellt, wann die Startlinie passiert wird und nicht selten wird daher noch eine ganze Weile vor der Abfluglinie geparkt und gepokert, dass die Wetterbedingungen noch besser werden.
Während der acht Wertungstage hätten die Wetterbedingungen vielfältiger nicht sein können. Der Flugplatz liegt strategisch gut zwischen zwei Hauptrennstrecken, dem Erzgebirge und dem Thüringer Wald. An guten Thermiktagen konnten daher Wettbewerbsstrecken über 400 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 125 km/h geflogen werden. An schlechten Tagen mussten einige Teilnehmer*innen jedoch kämpfen um noch ins Ziel zu kommen oder eine Außenlandung in Kauf nehmen. Dies blieb Chris jedoch erspart. Er schaffte es an jedem Wertungstag ins Ziel und auf den Flugplatz zurück. Am Ende erreichte er somit den zehnten Platz.
Gesamtwertung Farrenbergwettbewerb:
https://www.soaringspot.com/de/28-farrenberg-segelflugwettbewerb-2022/results/open/task-8-on-2022-06-11/total
Gesamtwertung DM Zwickau:
https://www.soaringspot.com/de/dm-2022-zwickau/results/standard/task-10-on-2022-06-17/total